In nur sieben Tagen zum spritzgegossenen Polymer-Gleitlager
Februar 22, 2023
igus präsentiert FastLine-Service mit Online-Konfigurator für Entwickler der Automotive-Zulieferindustrie
Köln, 22. Februar 2023 – Gestresste Automotive-Konstrukteure und
-Einkäufer können aufatmen: Benötigen sie kurzfristig ein Spritzgusswerkzeug für ein serientaugliches und verschleißfestes Sonderbauteil, mussten sie bislang bis zu sechs Wochen warten. Zeit, die igus nun auf nur sieben Tage verkürzt – mit einem Service namens FastLine. Um das tribo-optimierte Gleitlager schnell in Auftrag zu geben, hilft der iglidur Designer. In nur vier Schritten ist das Wunschteil online konfiguriert und bei igus bestellt.
Viele Konstrukteure und Einkäufer in der Automotive-Zulieferindustrie kennen das Problem: Sie benötigen möglichst schnell ein Sonderbauteil jenseits der Katalogware – etwa ein Gleitlager für die Höhenverstellung in einem Autositz. Den 3D-Drucker anschmeißen? Das Lager wäre schnell gedruckt, allerdings nicht nah genug an der späteren Serienlösung – unter anderem wegen abweichender Toleranzen und Materialeigenschaften. Und somit für die Validierung jenseits der Prototypenphase nicht repräsentativ. Gleiches gilt für die Fertigung mit CNC-Dreh- und Fräsmaschinen, welche im Vergleich zum Spritzguss zu einer abweichenden Oberflächenbeschaffenheit führt. Und das Sonderlager im Spritzguss fertigen? Hier dauert es oft bis zu sechs Wochen oder mehr, um das passende Werkzeug herzustellen. Ungünstig, wenn die Zeit drängt.
Zylindrische Buchsen, Bundbuchsen und Scheiben in wenigen Sekunden online konfigurieren
Um dieses Dilemma zu lösen und ein kurzfristiges Validieren von Baugruppen mit seriennahen Erstmustern zu ermöglichen, hat igus unter anderem für die Automobilindustrie einen Service namens FastLine entwickelt. Er ermöglicht die einfache Konfiguration und Bestellung tribo-optimierter Bauteile in vier Schritten mithilfe des Online-Tools „iglidur Gleitlager Designer“. Zunächst wählen Anwender die gewünschte Form aus – etwa ein zylindrisches Gleitlager. Anschließend das Material für den Spritzguss aus dem iglidur Sortiment. Charakteristika der Materialien, etwa maximale Umgebungstemperatur und Flächenpressung, erscheinen auf einen Blick ersichtlich am Rand des Konfigurators. Nach Eingabe der Maße des Lagers – Innendurchmesser, Außendurchmesser und Lagerbreite –, sieht der Nutzer sofort den Gesamtpreis für die Spritzgussfertigung und kann bestellen. Für die weitere Planung und Konstruktion stehen zudem STEP-Dateien und PDF-Zeichnungen des Lagers zum kostenlosen Download bereit. Und so geht es weiter: Das Online-Tool erstellt nach der Bestellung automatisch 3D-Modelle und andere Konstruktionsdateien, die ein Sonderteam der hauseigenen igus Werkzeugfertigung namens iform nutzt, um CNC-Werkzeugmaschinen teilautomatisiert zu programmieren. Somit können die Maschinen bei minimalem manuellem Aufwand schneller denn je mit der Fertigung des Spritzgusswerkzeugs beginnen. Eine Prozessstandardisierung mit kurzen Durchlaufzeiten, mit dem igus den Wettbewerb „Excellence in Production“ des Werkzeugmaschinenlabors WZL der RWTH Aachen sowie des Fraunhofer-Instituts für Produktionstechnologie (IPT) in der Kategorie „Interner Werkzeugbau ab 50 Mitarbeitende” gewonnen hat.
Fertigungsdauer sinkt auf sieben Tage
„Dieses Zusammenspiel aus Online-Konfiguration, Maschinenvernetzung und Prozessautomation ist im Werkzeugbau eine Neuheit“, sagt Stefan Loockmann-Rittich, Geschäftsbereichsleiter iglidur bei igus. „Dadurch schaffen wir es mit dem FastLine-Service, die Fertigungsdauer serientauglicher Spritzgusswerkzeuge für zylindrische Buchsen, Bundbuchsen und Scheiben in Sonderabmessungen von sechs Wochen auf sieben Tage zu senken.“ Entsprechend schneller halten Kunden die Sonderbauteile in Händen und können mit der Validierung ihrer Baugruppen beginnen. igus ist seit 1964 in der Automotive-Branche aktiv. Das Unternehmen liefert jährlich über 500 Millionen Gleitlager für Automotive-Anwendungen. Zum Einsatz kommen die Polymerlager unter anderem in Innenraumsystemen wie Sitzen, Mittelkonsolen oder Pedalen, aber auch in Getrieben und dem Thermomanagement des Antriebs. Konstrukteure und Einkäufer schätzen dabei neben Kostenvorteilen gegenüber metallischen Lagerlösungen das geringe Gewicht, die Schmierfreiheit, das geringe Lagerspiel und die vibrationsdämpfenden und somit geräuschminimierenden Eigenschaften.