Mit motion plastics weiter auf Wachstumskurs: igus steigert Umsatz um 8,5 Prozent

März 25, 2019

motion plastics Spezialist stellt auf der Hannover Messe 120 Kunststoff-Neuheiten vor, die Technik verbessern und Kosten senken

Online-Simulation, intelligente Kabel und Gleitlager und seit neuestem eine Plattform für Low-Cost-Roboter – igus Maschinenelemente aus Kunststoffen entwickeln sich zu High-Tech-Komponenten. (Quelle: igus GmbH)

Köln, 25. März 2019 – Auf dem Tablet unterwegs online konfigurierbar, als langlebiges Sonderteil 3D-gedruckt oder mit smarter Intelligenz ausgestattet – motion plastics entwickeln sich immer mehr zu Hightech-Komponenten. Diese Entwicklung zeigt igus auf der diesjährigen Hannover Messe mit 120 Neuheiten – vom intelligenten Gleitlager bis hin zur weltersten Online-Plattform, die Anbieter und Anwender von kostengünstiger Robotik zusammenbringt.

Mit der igus Kerntechnologie „motion plastics – Kunststoffe für Bewegung“ wagt sich igus jedes Jahr in neue Bereiche der Industrie: 3D-Druck für Verschleißteile mit online kalkulierbarer Lebensdauer, intelligente „smart plastics“, Energieketten mit 1.000 Meter Verfahrweg oder schmierfreie Polymerkugellager mit 10-fach höherer Laufzeit. Und das mit Erfolg, denn Hochleistungskunststoffe für die Bewegung bleiben weltweit stark nachgefragt. So konnte die igus GmbH ihren Umsatz 2018 um 8,5 Prozent auf 748 Millionen Euro steigern. Vom Gesamtumsatz wurden 53 Prozent in Europa, 31 Prozent in Asien und 16 Prozent in Amerika und Afrika erwirtschaftet. Die Mitarbeiterzahl stieg auf 4.150.

Mit Start-Up-Mentalität in neue Bereiche

igus wächst rein organisch und erschließt sich kontinuierlich neue Märkte wie die Bühnentechnik oder Solarindustrie. Am Hauptstandort in Köln Porz-Lind herrscht Start-Up-Elan. „Durch agile Arbeitsmethoden und offene Strukturen sind wir in der Lage, neue motion plastics Ideen schnell in Sprint-Teams umzusetzen“, stellt Frank Blase, Geschäftsführer der igus GmbH, heraus. „Wir probieren aus, machen neu, verbessern, bis der Anwender genau das Produkt erhält, das ihn weiter nach vorne bringt.“ Ein Resultat dieser Dynamik sind die 120 Neuheiten, die igus in diesem Jahr auf der Hannover Messe präsentiert. Dort zeigt sich, dass Kunststoff-Maschinenelemente längst zu High-Tech-Komponenten geworden sind. So nutzt igus die Chancen der Digitalisierung und präsentiert igus Gleitlager, die mit smarter Intelligenz ausgestattet werden können. Mit dem erweiterten Kommunikationsmodul icom.plus kann der Kunde entscheiden, in welcher Form er die gewonnen Daten einbinden möchte. Von einer Offline-Version für restriktive Umgebungen bis hin zur Anbindung der Werte an den igus Server, zur automatischen Ersatzteilbestellung, ist es dem Anwender frei möglich, seine Daten zu integrieren und auszulesen.

Robotik-Plattform und 3D-Druck bieten Anwendern neue Möglichkeiten

Hochleistungspolymere von igus erweitern auch die Möglichkeiten der Low-Cost-Automation. Denn wenn man Roboter mit Getrieben und vielen anderen Teilen aus Kunststoff baut, sind enorme Kosteneinsparungen möglich. Roboter ab 3.000 Euro sind bereits Realität. Gemeinsam mit 16 weiteren Partnern aus der Industrie präsentiert igus als Weltpremiere die Online-Plattform rbtx.com, die Anbieter und Anwender auf einer Plattform für Lean-Robotics zusammenbringt. Industrie- und Service-Roboter kann sich der Kunde dort komplett konfigurieren. Auch der Bereich der Additiven Fertigung ist im letzten Jahr weitergewachsen. Die 3D-Druckkapazitäten wurden durch neue SLS-Drucker verdreifacht und ein eigener Hochtemperaturdrucker für das hitzebeständige Tribo-Filament iglidur J350 entwickelt. Für gängige Maschinenelemente wie Zahnräder und Rollen bietet igus jetzt spezielle Onlinekonfiguratoren und gedruckte Lösungen mit exzellentem Verschleißverhalten. Weltweit einmalig: Die Lebensdauer dieser 3D-gedruckten Komponenten lässt sich online berechnen.

Testlabor als Wachstumstreiber

Basis dieser Berechnungen sind die Daten aus dem Testlabor. Allein im letzten Jahr wurden im Testlabor über 264 neue Kunststoff Compounds entwickelt und getestet. Dazu gab es über 11.300 Tests allein im Gleitlagerbereich an über 50 verschiedenen Prüfplätzen. Im Energieketten- und Leitungslabor liefen 2018 über 4.100 Versuche und damit mehr als 10 Milliarden e-ketten Zyklen. Gleichzeitig ist das Testlabor auch immer eine „Ideenschmiede“, um mit Tribo-Polymeren spezielle Lösungen für die unterschiedlichste Branchen und Anwendungen zu entwickeln. Ein Ergebnis ist das iglidur Gleitlager Q2E, das bis zu 7 Tonnen im Baumaschinen- und Agrarbereich komplett ohne Schmierung sicher lagern kann. Für lange Verfahrwege eignet sich die e-kette E4Q. Mit ihrem schlanken bachkieselförmigen Design spart sie Gewicht ein und ist mit Schnellöffnungsstegen ohne Werkzeug leicht zu montieren. Gerade für entsprechende Lange-Wege-Tests wird derzeit eine neue Testanlage im Außenbereich errichtet. Das Testlabor vergrößert sich damit auf über 3.800 Quadratmeter. Auch weltweit stehen die Zeichen auf einen weiteren Ausbau der Kapazitäten mit dem Ziel, den Kunden vor Ort schnell zu beliefern. So konnte die Niederlassung in den USA um weitere 5.000 Quadratmeter auf rund 19.000 Quadratmeter Büro- und Fertigungsfläche vergrößert werden. In China findet derzeit der Neubau auf 22.000 Quadratmetern statt, das Projekt wird im August fertiggestellt. Neben Erweiterungen in Brasilien, Indien, Polen und Thailand wurde in Korea für den Neubau der Niederlassung ein Grundstück erworben. Bis Ende 2019 wird das 9.500 Quadratmeter große Gebäude errichtet sein. Doch weltweites Wachstum kann nur gelingen, wenn der Kunde weiterhin im Zentrum aller Firmenaktivitäten steht, da ist sich Frank Blase sicher. „Die Frage, die mein Vater als Firmengründer 1964 dem ersten Kunden stellte, hat an Aktualität bis heute nichts verloren“, so Blase. „Er fragte: ‚Was ist Ihr schwierigstes Spritzgussteil?‘ Heute variieren wir die Frage: ‚Wie helfen wir Ihnen, Ihre Kosten zu senken, die Technik zu verbessern und das leicht, leise, schmierfrei und langlebig?‘ Mit motion plastics finden wir immer mehr Antworten.“

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