Mit Roboterinnovationen auf den Weltmarkt
Juni 13, 2018
Kölner Kunststoff-Unternehmen igus entwickelt und produziert in Porz günstige Roboterarme mit neuen Polymer-Getrieben
Köln, 13. Juni 2018 – Schon heute sind Roboter aus der Fertigung kaum noch wegzudenken – und ihre Einsatzgebiete nehmen stetig zu. Durch kontinuierliche Weiterentwicklungen und Produktinnovationen wird Robotik auch für kleine und mittelständische Unternehmen zunehmend interessant. So entwickelt sich abseits vom High-Tech-Markt die „Low-Cost-Automation“. Das bedeutet: sehr günstige Roboter erledigen einfache Aufgaben, wie Kunststoffteile montieren oder Schuhsohlen kleben. Der Kölner Kunststoff-Spezialist igus bringt jetzt einen der günstigsten Industrieroboter für unter 5.000 Euro auf den Markt, getestet in den eigenen Fertigungslinien und hergestellt in Porz-Lind.
Während der Weltmarkt für Industrie-Roboter boomt und diese in immer mehr Bereichen zum Einsatz kommen, gibt es in Deutschland kaum noch Produzenten von Roboterarmen. Das Kölner Unternehmen igus, spezialisiert auf Hochleistungskunststoffe für bewegte Anwendungen, hat sich auf die Fahnen geschrieben auch kleinen und mittelständischen Unternehmen den Weg in die Automatisierung zu ebnen. Daher präsentieren die Kölner auf der am Dienstag in München startenden Messe automatica einen der günstigsten Industrieroboter für 5.000 Euro. Zum Vergleich: für Industrieroboter werden häufig Preise von weit über 15.000 Euro verlangt. Diese besitzen zwar zumeist eine höhere Traglast und Geschwindigkeit, sind aber für einfache Automatisierungsaufgaben oft überdimensioniert.
Einfach anschließen und starten
Der günstige Preis, zu dem igus diesen „robolink“ anbietet, wird durch Kunststoffgetriebe, das mechanische Herzstück eines Roboters, möglich. Eine Innovation auf dem Weltmarkt, wie Produktmanager Martin Raak herausstellt. „Diese Kunststoffgetriebe sind deutlich leichter und günstiger als herkömmliche Getriebe, die ansonsten eingesetzt werden. Gleichzeitig sind sie aber auch besonders langlebig, denn wir setzen hier auf schmiermittel- und wartungsfreie Hochleistungskunststoffe.“ Bei der Entwicklung dieser Kunststoffe, die den Verschleiß reduzieren, können die Kölner inzwischen auf ein über 50jähriges Knowhow zurückgreifen. So kommen die Produkte – Energieketten, Lagertechnik und Leitungen – in Automobilen, Krananlagen, Opernhäusern oder Werkzeugmaschinen von London bis Shanghai zum Einsatz. Mit robolink fokussiert igus seit einigen Jahren einen ganz neuen Markt. „Dieser Bereich boomt. Allein 400 chinesische Roboterunternehmen sind auf dem Markt aktiv. Es besteht weltweit ein riesiges Potenzial für die einfache und günstige Automatisierung. Und mit robolink haben wir genau dafür die richtige Lösung.“ Für die Software kooperiert igus mit einem kleinen Roboter Start Up aus Osnabrück. Damit ist es möglich auch ohne große Programmierungs-Vorkenntnisse den Roboter direkt anzuschließen und zu betreiben. Und wer zusätzlichen Support benötigt findet online auch das richtige Serviceangebot. Dort lassen sich die Bewegungen des 4- oder 5-Achs-Gelenkarms simulieren; darüber hinaus unterstützen Video-Tutorials und weitere individuelle Services, wie beispielsweise ein Schulungsangebot, den Nutzer.